Die Politik in Sachsen strebt eine indirekte Abschaffung der gesetzlich festgelegten Gleichstellungsbeauftragten an, indem sie die bisherigen Pflichtaufgaben in freiwillige Maßnahmen wandelt und deren Zuständigkeit gleichzeitig auf die sowie schon überlasteten und überschuldeten Kommunen abwälzt.
Wenn die Förderung und Durchsetzung von Gleichstellung nur noch auf Freiwilligkeit basiert, wird Gleichstellung in die Frei(e)Zeit der Beteiligten und Betroffenen ausgelagert. Wo sich bisher mehrere qualifizierte Personen in jedem Landkreis hauptberuflich drum gekümmert haben, sollen sich zukünftig Personen ohne Qualifikation, ohne Einsatzvergütung und ohne Maßnahmenbudget darum kümmern.
Wird dann Gleichstellung bald Ehrenamtssache? Um spürbare Gleichstellung zu verwirklichen braucht es weitaus mehr finanzielle und zeitliche Ressourcen, als einmal pro Woche ehrenamtlich die Kinderfußballmannschaft zu trainieren!
Das gleicht in meinen Augen einer politischen Abschaffung von Gleichstellung im Allgemeinen. Wenn es keine Personen mehr gibt, die das Gleichstellungsgesetz in Sachsen und Deutschland ausführen, trifft das vor allem die bereits sowieso Benachteiligten mit: Streichung der gleichen Bezahlung von Frauen und Männern, Abschaffung von Ansprechpartnern bei sexueller Belästigung und vielleicht können dann auch bald Väter keine Elternzeit mehr nehmen, weil Kindererziehung ja Frauensache ist.
Was machst du, wenn sich niemand mehr um die Themen Diskriminierung, Vereinbarkeit von Familie & Pflege mit dem Beruf und sexueller Belästigung am Arbeitsplatz kümmert?
Willst du in so einer Welt leben? Willst du das für dich, deine Partnerin, deine Kinder, deine Enkel?
Willst du das wirklich?
#BündnisGleichstellungUnverhandelbar
